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Nischen für das pralle Leben

Nischen für das pralle Leben

Jeder möchte gerne einen unvergleichbaren Garten sein Eigen nennen. Dabei scheint Individualität der Schlüssel zur gärtnerischen Glückseligkeit zu sein. Dennoch trauen sich viele nicht, die Pfade des „Normalen“ zu verlassen. Die Frage, ob man Gartengewächse ausschließlich in den dafür vorgesehen Beeten platzieren muss, ist einfach beantwortet. Nein! Warum sollte man bei genauer Betrachtung nicht auch ganz neue Orte für die Pflanzen finden. Gehen wir auf die Suche nach Nischen und Lücken, an die keiner denkt, die aber in wohl jedem Garten zu finden sind: Nischen, Lücken und Spalte in Mauern, auf Wegen, auf Terrassen, an Treppen u.v.m.

An der Mauer

Bepflanzte Natursteinmauern aus Kalksandstein, Grauwacke oder Granit passen sehr gut in naturnah gestaltete Gärten. Doch die Mauer muss nicht kahl bleiben. Zur Bepflanzung gibt es u.a. eine beachtliche Auswahl kleiner Stauden, die sich auf diesen kargen Lebensraum spezialisiert haben und überwiegend mit sehr wenig Wasser und Erde auskommen.

Die Nischen in der Mauer, die auch Spinnen, Molchen und allerlei anderem Getier Unterschlupf bieten, können völlig unkompliziert mit Steingewächsen bepflanzt werden und bieten dadurch eine reizvolle, rustikale Optik aus Stein und Blütenpracht.

Zu den beliebtesten Mauerpflanzen zählen Mauerpfeffer, Hauswurz, Steinkraut und Seifenkraut. Diese Arten vertragen auch am meisten Trockenheit. Wo es etwas feuchter ist, gedeihen auch Schleifenblume, Polsterglockenblume, Hornkraut und Zimbelkraut. Selbst kleine Farnarten, zum Beispiel der hübsche Braune Streifenfarn und der Hirschzungenfarn, wachsen in feuchten, nicht zu sonnigen Mauerfugen.

Pflasterfugen müssen kein tristes Dasein fristen
Zwischen Platten auf dem Gehweg oder der Terrasse wächst das Unkraut zuerst und scheinbar nichts anderes. Eine tolle Idee für alle, die sich das lästige Auskratzen der Unkräuter ersparen möchten, ist, es durch entsprechende Pflanzungen zu ersetzen.

Pflanzen zwischen Steinplatten, oder anders gesagt begrünte Fugen, lassen Terrassen und Gartenwege natürlich und lebendig wirken und sind ein tolles Gestaltungselement für jeden Garten.

Je größer die Steine oder Platten, desto größer können die Fugen sein und umso besser werden auch die Fugenpflanzen wachsen. Bei bepflanzten Pflasterfugen wirkt das Erscheinungsbild etwas unruhiger, während der Effekt bei größeren Trittsteinen und Betonplatten komplett entfaltet wird.

Wenn es in den Zwischenräumen der Pflastersteine grünt und blüht, staunt man immer wieder über die angepassten kleinwüchsigen Pioniere, die jedes freie Fleckchen im Weg besiedeln. Die meisten sind sonnenliebend, angepasst an große Hitze und Wassermangel, manche fühlen sich auch im Schatten wohl. Stermoos, Scharfer Mauerpfeffer, Katzenpfötchen und Hauswurz sind zudem wintergrün. Mit den Spezialisten lassen sich wunderbar Wege und Plätze gestalten und beleben. Egal, ob Fugenfüller bunt gemischt oder nur einheitlich im Weg angesiedelt werden – beide Varianten sehen schön aus.

Möglich ist dies aber nur bei Belägen, die vertiefte Lücken und Spalten haben, in denen das Herz der Pflanzen gut geschützt liegt. Denn die meisten Fugenpflanzen sind nämlich nicht trittfest, wie man vielleicht annehmen würde. Ausnahmen sind Braunelle und Römische Kamille, denen Fußtritte nichts ausmachen – im Gegenteil. Beim Betreten verströmt das Laub der Römischen Kamille sogar einen angenehmen Apfelduft. Trotz ihrer Trittfestigkeit sollten sie dennoch nicht auf stark genutzte Gartenwege gepflanzt werden, denn dauerhaft halten auch sie der starken Belastung nicht stand.

Sind die Zwischenräume breit genug, können die Pflanzen beziehungsweise Teilstücke direkt hineingesetzt werden. Für schmalere Pflasterfugen gibt es spezielle Samenmischungen, die sich einfegen lassen. Wichtig ist ein durchlässiger Untergrund, ansonsten sind die Fugenfüller äußerst genügsam.


Ihr Querbeet-Team